Die Mezquita de Cordoba hat sich im Verlaufe ihrer erlebnisreichen Geschichte von einem römischen Tempel über eine christliche Kirche zu einer Moschee gewandelt. Letztlich wurde diese wieder geweiht und wird bis heute als Kirche genutzt. Trotz allen formellen Änderungen wohnte die Spiritualität dem Ort stets inne und ebendiese Spiritualität steht auch im Fokus des Programms. "Out of Dark", vom Musikverein Zürich-Höngg im Jahr 2023 bei Benedikt Hayoz in Auftrag gegeben, beschäftigt sich musikalisch mit dem Aufstieg aus der Dunkelheit ins Licht. Düstere und helle Klänge werden einander gegenübergestellt, dabei verwischt der Komponist Dur, Moll und Politonalität. Als Inspirationsquelle diente "Versa est in luctum" des Komponisten Alonso Lobo, welcher den Kontrast vom Tod (Dunkelheit) und dem ewigen Leben (Licht) meisterlicht umsetzte. Im Werk "Give Us This Day" steht die Idee der Achtsamkeit, Selbstverbindung und bewussten Lebendigkeit im Mittelpunkt, wie es der buddhistische Mönch Thich Nhat Hanh niedergeschrieben hat. Der Komponist David Maslanka verbindet diese spirituellen Grundsätze mit dem christlichen Glauben. Dies widerspiegelt sich einerseits im Titel, welcher aus der traditionellen, englischen Version des Vaterunsers stammt und andererseits in der Tatsache, dass am Ende des Werks "Vater unser im Himmelreich" von J.S. Bach zitiert wird. In der kurzen, zweisätzigen Sinfonie werden, genau wie in der Mezquita de Cordoba, unterschiedliche Religionen verbunden, welche dieselben Grundsätze haben. So deutet am Ende vieles darauf hin, dass das Einende das Trennende überwiegt. (Der Text soll den Entstehungsprozess des Programms aufzeigen und widerspiegelt nicht die musikalische Reihenfolge des Programms - diese orientiert sich am Spannungsverlauf der Stücke und berücksichtigt unter anderem auch die Ideen der Komponisten (Maslanka sieht sein Werk als Schlusswerk eines Programms vor))